Montag, 8. November 2010

Viel Neues und "local peruvian style"

Nachdem gestern Pause war, gibt es jetzt wieder was auf die Augen!
Zum einen möchte ich einen kleinen Patienten vorstellen, zum anderen werde ich eine neue Rubrik eröffnen mit dem Titel „local peruvian style“. Hier stelle ich einige typische Eigenheiten aus Pisco vor.
Doch zunächst möchte ich euch die kleine Sol vorstellen. Sol ist drei Monate alt und ihre Mutter in der Zeit nach ihrer Geburt durch halb Peru gereist, um die richtige medizinische Versorgung für ihre Tochter zu finden.


 Sol ist mit einer beidseitigen Lippen-Kiefer-Gaumen Spalte zur Welt gekommen.
Geld für so einen operativen Eingriff hat die Mutter nicht und so hat sie jemand in Lima hier nach Pisco verwiesen mit dem Hinweis auf unseren jährlichen Einsatz.




Einige Voruntersuchungen durch die Anästhesisten waren nötig, außerdem noch eine Vorstellung beim örtlichen Kinderarzt, da Sol noch sehr jung und leicht ist und das Narkoserisiko abgeschätzt werden muss.
Gestern war OP-Tag für Sol und alles ist gut verlaufen.
Heute war sie mit ihrer glücklichen Mutter schon zur Kontrolle da und morgen werde ich euch Bilder nachreichen.

Einen besonderen Gruß möchte ich hier von unserem kleinen Pateinten Joel veröffentlichen. Er hat uns einen kleinen Brief geschrieben.



Ich zeige ihn hier, weil er natürlich als Dank an das ganze Team gerichtet ist, zum anderen aber auch an all diejenigen, die dahinter stehen. Ich spreche von den zahlreichen Sponsoren, Spendern und Förderern. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich das hier erwähne, aber man kann nicht oft genug danken. Keiner unserer Patienten hier kann sich solch eine Operation leisten und wäre für sein Leben gezeichnet.

Kommen wir zum Thema „local peruvian style“:
Das Fortbewegungsmittel in Pisco ist das TucTuc, oder der TucTuc? TucTuc (sprich Tucktuck) heißen die Dinger wegen ihres Knattergeräusches.Schon im letzten Jahr habe ich darüber geschrieben.
Die TucTucs hier in Pisco sind anders und sehen anders aus als in anderen Regionen des Landes. Im Nachbarort Chincha sind sie etwas grösser und anders gebaut.
Wegen der schlechten bis katastrophalen Straßenverhältnisse hier in Pisco sind die TucTucs nicht immer im besten Zustand.
Unter anderem ersetzt das/der TucTuc den tiefer gelegten Golf II. Getunt und gepimpt fahren die jüngeren, coolen Fahrer abends und an den Wochenenden mit ihren Mädels zusammen auf dem Vordersitz durch die Stadt. Wenn dann zusätzlich drei ausgewachsene Mitteleuropäer (eigentlich ist hinten nur Platz für zwei) als Fahrgäste aufgenommen sind, ist die Mühle automatisch tiefer gelegt.

Stau in Pisco:


TucTuc by night:



Wir nähern uns langsam dem Finale unseres Einsatzes hier in Pisco.
92 Patienten haben wir untersucht, davon wurden mit dem heutigen Tag 53 operiert. Voraussichtlich werden in diesem Jahr wieder über 60 Patienten in unserer Behandlung gewesen sein. Genaue Zahlen reiche ich natürlich nach.
Wir freuen uns aber jetzt schon über die große Resonanz, die unsere Kampagne hier hat und auch darüber, dass so viele Patienten und Eltern uns ihr Vertrauen entgegen bringen.

Dafür, dass ich gestern einen Pausentag eingelegt habe, ist unser Blogeintrag für heute ein wenig länger geworden.
Zu schreiben gibt’s eigentlich täglich genug, nur die Zeit fehlt dazu (beim nächsten Mal nehme ich einen Sekretär mit!).

Wenn ihr dieses lest, ist bei euch schon Dienstag und ihr seid (hoffentlich) hellwach. Bei mir ist jetzt noch Montag und ich gehe jetzt ins Bett.
Gehabt euch wohl,
euer
  Jürgen.


PS: Mene, du hast das Problem erkannt. Hier gibts keine Apfelschorle!

4 Kommentare:

  1. Hallo Jürgen,
    ich verfolge mit Begeisterung Deinen/Euren
    Einsatz in Peru und die Berichte darüber.
    Hochachtung!
    Halt die Ohren steif und komm heil zurück.
    Viele Grüße aus dem kalten Norden,
    Anke
    P.S. Apfelsaft ist während der Arbeit auch
    gar nicht so gut...hicks...

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  2. Hi Jürgen,

    auch ich verfolge mit Begeisterung Deinen/Euren
    Einsatz in Peru und die Berichte darüber. Es macht richtig spass zu lesen was Ihr bisher gleistet habt. Weiter so!!! Ist ne super sache!!!

    Komm gesund zurück! (natürlich auch das ganze Team)

    Liebe Grüsse aus LH, Martin, Tini, Max und Leo

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  3. Hi jürgi
    der gurt übernimmt ja ne tolle aufgabe,
    viele grüße an das Team, wir freuen uns, wenn ihr heile wiederkommt.
    liebe grüße auch von den Praxismäusen
    jasmini

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  4. Wir wollen so 'n Tuc Tuc in blau!
    Heti, bring uns einen mit!! :-))

    Liebe Grüße und viel Kraft für den Endspurt

    Geli & Lutz

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